Desierto de la Tatacoa – Die Einfachheit der Wüste

Nach einer 7 Stunden Busfahrt von Bogota über Neiva und Villaveija komme ich an meinem brütend heißen Ziel an: in der Tatacoa Wüste.
Die Fahrt hierher war großartig, zuerst ging es von der Hochebene, auf der Bogota liegt, über geschwungene Bergstraßen steil bergab durch üppige Vegetation, die immer dünner wird, bis schließlich nur mehr karge Wüste übrig bleibt.

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Desierto de la Tatacoa

Umgeben ist die Wüste von 5000 Meter hohen Bergen der Anden, die den ganzen Regen abbekommen. Die Wüste selbst kommt da zu kurz und so hat sich eine sehr karge, trostlose aber wunderbar fotogene Landschaft gebildet.

Ich checke noch schnell im Wüsten Hostel ein und erkunde noch zu Fuss ein wenig die Gegend. Es wird schon sehr früh dunkel, gegen 6 geht die Sonne unter und gegen halb 7 ist es stockdunkel. Ich bin ja doch nur mehr 3° vom Äquator entfernt. Künstliche Lichtquellen gibt es hier kaum und so wird sehr bald ein grandioser Sternenhimmel sichtbar.

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Desierto de la Tatacoa

Normal trifft man ja auf Fernreisen selten wo Österreicher, mein Hostel scheint jedoch ein Österreich-Hotspot zu sein. Ich treffe Steirer, Tiroler und Niederösterreicher und wir trinken abends noch gemütlich die eine oder andere Cerveca.

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Desierto de la Tatacoa

Die Tage darauf verbringe ich mit der Erkundung der Wüste, viel Relaxen am Pool des Hostels und mit viel Lesen. Es tut gut, Mal kein Internet zu haben und die Gegend und die Leute lassen sowieso keinen Stress aufkommen. Ausspannen ist angesagt.

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Desierto de la Tatacoa

Die Wüstenformationen sind sensationell. Vor allem wegen zwei Teilen ist die Tatacoa Wüste sehr bekannt: dem grauen Teil (auch Tal der Sorgen genannt) und dem roten Teil.

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Desierto de la Tatacoa

Ich starte im Tal der Sorgen. Mit dem Motorrad bringt mich ein Einheimischer hin, es sind doch 5km dorthin und bei 40 Grad ist das schon ein Stück. Was mich dort erwartet ist aber großartig. Zwei Stunden spaziere ich durch das graue Wüstengebiet. Außer Sandformationen und Kakteen gibt es hier weit und und breit nichts, jetzt wird mir auch klar woher der Namen kommt 🙂 Ich verirre mich kurzfristig, da die Wege nicht wirklich ausgeschildert sind und komme erst eine halbe Stunde später als vereinbart wieder zu meinem Mototaxi zurück. Erst später erfahre ich, dass man da nicht ohne Guide reingehen soll 🙂

Der andere – rote – Teil ist dafür umso besser ausgeschildert. Er bekommt auch in unmittelbarer Nähe meines Hostels und so ziehe ich wieder zeitig in der Früh los um der Hitze zu entkommen. Die roten Felsformationen sind sensationell und meine Kamera ist im Dauereinsatz. Andere Touristen sind kaum hier und so wandere ich gut 4 Stunden durch diese einzigartige Landschaft und genieße die Ruhe und die Einsamkeit.

Wüsten sind ja Wüsten weil es wenig bis gar kein Wasser gibt. Und es nie regnet. Ich hab jedoch die Ehre eine so eine Regennacht (und auch am Tag regnet es kurz) mitzuerleben. Durch die Weite der Wüste sieht man zudem Gewitter noch meilenweit und es blitzt ringsum.
Über mir Sternenhimmel und herum Gewitter – Nature at it’s best.

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Desierto de la Tatacoa

Es sind 3 wunderbare Tage, die ich hier verbringen darf, nach dem Großstadt-Trubel tat das richtig gut, ankommen in diesem Land, die Ruhe genießen nach den aufregenden Tagen und Wochen und einfach Mal die Seele baumeln lassen inmitten einfacher Begebenheiten aber umso beeindruckender Landschaft.

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Desierto de la Tatacoa

So, jetzt springe ich noch schnell in den Pool und dann geht es weiter nach San Augustin. Ein bisschen Kultur muss ja schließlich auch sein!

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¡Hasta Pronto!
Euer Martin

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