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Farbenfroh in Trujillo gestrandet

Meine Fahrt nach Trujillo ist sehr trostlos. Entlang der Küste ist es sehr trocken, es ist eher eine Wüste. Ein wenig schockierend sind die Dörfer und Städte entlang der Strecke, oft nur Wellblech Bauten oder einfachste Ziegelbauten inmitten von Tonnen von Müll. Armut. Meilenweit.
Und so bin ich irgendwie froh, dass die Stadt Trujillo (immerhin mit 700.000 Einwohnern) deutlich schöner ist. Ich komme recht spät an und gehe bald ins Bett. Am nächsten Morgen will ich mir einen Nachtbus nach Huaraz in die Berge checken.

Die Busse, mit denen ich großteils durch den Kontinent reise

Was ich jedoch nicht bedacht hab, dieser Tag ins Feiertag in Peru, da reist gefühlt ganz Peru durch die Gegend, einen Bus zu bekommen: unmöglich. Also checke ich mein Zimmer für eine weitere Nacht und packe ich meinen Rucksack wieder aus. Die Chefin des Hotels meint, ich sei ja sehr relaxt, als ich ihr erzähle, dass ich meinen Bus nicht im voraus gebucht habe.

Bezahlen tut man in Peru ist übrigens Nueve Sol (Neue Sonne). Man bezahlt also in Sonnen. Das finde ich irgendwie cool.
Was noch neu ist hier in Peru, die Inkas gibt es immer noch. Es gibt Inkamed (Apotheken), Inkamercado (Märkte) und natürlich IncaCola, ein knallgelbes Getränke, von Coca-Cola hergestellt. Es schmeckt irgendwie wie die rote Hülle vom Schöller Bum-Bum Eis.

In der Nähe von Trujillo befindet sich die Ausgrabungen der Stadt ‚Chan Chan‘. Bevölkert wurde sie einst von der Prä-Inka Kultur ‚Chimu‘. Die Stadt existierte vor ca 3000 Jahren und hatte gut damals um die 60.000 Einwohner. Sie konnte von den Inkas erst eingenommen werden, als sie den Fluss für die Wasserversorgung der Stadt umleiteten, durch Kampf war den Einwohnern nicht beizukommen. Ein kleiner Teil der Stadt wurde sehr gut restauriert und ist als riesiges Museum gut zugänglich. In der Umgebung sieht man noch unzählige Mauerreste, die jedoch sehr vom Verfall bedroht sind, nicht zuletzt durch das Naturphänomen ‚El-Nino‘.

Nach dem kulturellen Intermezzo, gönne ich mir ein Ceviche, ein großartiges peruanisches Fischgericht. Es ist roher Fisch mit scharfer Marinade mit Limettensaft.

Ceviche, roher Fisch, richtig lecker.

Danach spaziere ich noch ein wenig in der Altstadt herum und stoße auf den saubersten und farbenfrohsten Hauptplatz der Welt. Der Boden glänzt und die Häuser ringsum sind top renoviert, alles wirkt schon fast steril. Aber ist unglaublich fotogen. Direkt am Hauptplatz finde ich auch zufällig das österreichische Konsulat, keine schlechte Lage muss ich sagen 🙂

Eingang zum österreichischen Konsulat in Top Lage

So, morgen hoffe ich aber, dass ich wirklich nach Huaraz komme. Ich freue mich schon wieder auf die Berge!

Bis bald,
Martin

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